Vergiftungen

Giftstoffe kann man grob in die folgenden Gruppen unterteilen:
• Chemische Stoffe, Haushaltschemikalien
• Arzneimittel
• Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel
• Giftige Pflanzen, Beeren, Pilze
• Verdorbene Lebensmittel

Jede dieser Gruppen enthält mehrere hundert, manche sogar mehrere tausend verschiedene giftige Stoffe. Das Gift gelangt überwiegend über den Verdauungstrakt in den Körper. Aber auch über die Atemwege und die Haut können bestimmte Giftstoffe aufgenommen werden. Entscheidend ist, wie schnell erste Anzeichen einer zunächst noch unklaren Gesundheitsbeeinträchtigung in einen Zusammenhang mit einer möglichen Vergiftung gebracht werden.

Symptome.

  • Hinweise im Umfeld beachten „
  • Übelkeit, Erbrechen „
  • Bauchschmerzen, Durchfall „
  • Atem- und Kreislaufbeschwerden „ Schweißausbrüche „
  • Schwindel, Krämpfe „
  • Verhaltensänderung bis Bewusstlosigkeit „
  • Atem- und Herz-Kreislauf-Stillstand

Prävention.

Bei der Arbeit mit Chemikalien, insbesondere Gefahrstoffen, ist zwingend die vorgeschriebene Persönliche Schutzausrüstung zu benutzen. Die Sicherheitsvorschriften sind einzuhalten.

Wichtig:
Bewahren Sie Giftstoffe, Chemikalien, Reinigungsmittel, Medikamente, Pflanzenschutzmittel usw. immer so auf, dass sie für Kinder unzugänglich sind. Giftstoffe dürfen nicht in Getränkeflaschen abgefüllt werden.

So helfen Sie richtig.

  • Vermeiden Sie den Kontakt zur giftigen Substanz, tragen Sie geeignete Schutzhandschuhe. „ Überprüfen Sie zuerst Bewusstsein, Atmung und Kreislauf des Vergifteten und führen Sie, falls notwendig, lebensrettende Maßnahmen (Seitenlage, Wiederbelebung usw.) unter Beachtung des Eigenschutzes durch. „
  • Notruf/Alarmieren Sie schnellstens den Rettungsdienst (Notarzt). „
  • Rufen Sie eine Giftnotrufzentrale an,  Schildern Sie die Situation und die Vergiftungssymptome und führen Sie die von der Giftnotrufzentrale empfohlenen Maßnahmen durch. 
  • Decken Sie die betroffene Person zu (Rettungsdecke). „
  • Betreuen und beruhigen Sie sie bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes. „
  • Geben Sie Reste und Verpackungen der ! eingenommenen Substanzen dem Rettungsdienst mit. „
  • Dokumentation der Ersten Hilfe, z.B. Eintrag im Verbandbuch.

Achtung Kinder.

Kleinkinder stecken vieles in den Mund, weil sie in dieser Entwicklungsstufe Dinge und Gegenstände mit dem Mund untersuchen. Ihr Geschmackssinn ist noch nicht so i Vergiftungen und Verätzungen 70 ausgeprägt wie bei Erwachsenen; sie essen daher auch Dinge, die schlecht schmecken, so geht z.B. ein Teil der Vergiftungen bei Kindern auf das Konto giftiger Pflanzen.

Wichtig.

Ohne Anweisung einer kompetenten Stelle, wie etwa einer Giftnotrufzentrale oder einer Ärztin bzw. eines Arztes, sollten Sie Vergifteten nichts zu trinken geben, insbesondere keine Milch.

Auch das Herbeiführen von Erbrechen ist nicht nützlich. Insbesondere bei Kleinkindern und Kindern und nach der Einnahme von ätzenden oder Schaum bildenden Stoffen sollte Erbrechen nur nach Rücksprache mit einer Ärztin bzw. einem Arzt oder der Giftnotrufzentrale herbeigeführt werden.

Besondere Vorsicht ist bei Vergiftungen durch Schädlingsbekämpfungsmittel angeraten. Manche dieser Mittel greifen das Nervensystem an und können zu Atem- und Herz-Kreislauf-Stillstand führen. Da es sich um so genannte Kontaktgifte handelt, ist die Ersthelferin oder der Ersthelfer bei der Hilfeleistung selbst gefährdet.

Bei der Versorgung von Vergifteten sollten Sie daher immer Schutzhandschuhe tragen. Ist eine Beatmung erforderlich, sollte diese zur eigenen Sicherheit möglichst mit einer Beatmungsmaske erfolgen, damit der unmittelbare Kontakt zu Vergifteten vermieden wird.
Gemäß Gefahrstoffverordnung müssen Behälter, die gefährliche Chemikalien enthalten, mit einem Gefahrensymbol gekennzeichnet sein. Ebenso sind auf den Behältern Gefahren- und Sicherheitshinweise aufzudrucken.
Sie können bei einem Unfall wichtige Informationen für die Erste Hilfe geben.